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11-01-2016

Verlorener Prozess wird teuer für Gravity Europe

Bereits im März 2015 hatten wir hier über einen erfolgreichen Prozess gegen Gravity Europe bzgl. rechtswidrig gesperrter Accounts des MMORPG „Ragnarök Online“ berichtet. Wie schon im Prozess hat Gravity Europe auch ihm Rahmen der weiteren Vollstreckung  versucht durch die Weigerung jeglicher Kooperation das drohende Unheil abzuwenden, letztlich aber erfolglos.

Im Grunde ist es sogar der Prozessführung von Gravity Europe zu verdanken, dass in der Sache die Erteilung eines europäischen Vollstreckungstitels gemäß der Verordnung (EG) Nr. 805/2004 überhaupt möglich war. Diese ist nur in Fällen eines Anerkenntnisses durch den Beklagten oder, wie hier, deren Säumnis im Prozess zulässig. Hätte sich Gravity dagegen ordnungsgemäß im Prozess verteidigt und wäre daraufhin ein so genanntes streitiges Urteil ergangen, hätte dieses erst nach einer entsprechenden Prüfung durch ein französisches Gericht vollstreckt werden können.

Aber auch nach Erteilung des Titels im Juni 2015 zeigte man sich bei Gravity Europe uneinsichtig, so dass die Vollstreckung in Frankreich in Angriff genommen wurde. Dieser grenzüberschreitende Prozess sollte letztlich zwar noch einmal über 4 Monate Zeit in Anspruch nehmen, am Ende musste Gravity Europe aber tatsächlich die gesperrten Accounts wieder freigeben und unserem Mandanten überdies sämtliche Kosten des Verfahrens ersetzen. Im Laufe der Zeit waren dabei durch Gerichts- und Rechtsanwaltskosten sowie Übersetzungen und die weiteren Vollstreckungshandlungen zzgl. Zinsen in der Sache mehr als 2.200 Euro angefallen. Da stellt sich dann doch die Frage, ob es das wert war oder ob man bei Gravity Europe nicht wesentlich besser beraten gewesen wäre, die Accounts bereits auf unser erstes Aufforderungsschreiben freizugeben. Immerhin hätte dies nicht nur knapp 85 % der angefallenen Kosten erspart, sondern überdies unserem Mandanten von ihm gewünschte Premium-Inhalte des Spiels in Rechnung stellen können.

Für die Nutzer von Online-Spielen bedeutet dies, dass sich Spieleanbieter nicht mehr länger hinter einem ausländischen Sitz verstecken können, solange dieser in einem Mitgliedsstaat der EU liegt. Die Rechtsdurchsetzung bleibt in solchen Fällen letztlich zwar weiterhin mühselig und vor allem langwierig, aber sie ist möglich. Auch sind die Spieleanbieter in Anbetracht der auf die Dauer doch nicht unerheblichen Kosten zukünftig gut beraten, Beschwerden auch von im Ausland lebenden Spielern ernst zu nehmen, weil alles andere auf die Dauer unverhältnismäßig teuer werden dürfte.

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